[Was schön war] #kw39.

Die Woche fing erst einmal eher mau an, steigerte sich aber zum Ende hin, so dass die Gesamtschau durchaus ein wenigstens „mittleres schön“ ergibt.

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Sollte ich jemals einen Roman schreiben, so wird er „Die Pendlerin“ heißen und in einem Regionalexpress spielen. Sie glauben nicht, was man sowohl an menschlichen als auch organisatorischen Dramen in den maximal 25 Minuten Regioexpress morgens und abends erleben kann.

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Nicht immer schön, aber immer unterhaltsam. Und wenn es mich nervt, stöpsele ich Musik ein.

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Der Patensohn und ich haben nun eine Verabredung für die Herbstferien. Wir gehen Trampolinspringen. Es war nicht ganz leicht, einen Termin zu finden, denn: „Wir müssen mal schauen, ich habe so viele Verabredungen!“ Aus ihm wird mal ein ganz Großer, vor allem, wenn er dereinst eine Sekretärin für seine Terminplanung hat.

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Die Freundin hat sich nun entschieden, nicht nach Kambodscha mitkommen zu wollen. Einerseits bin ich erleichtert, da sich unsere Urlaubsansprüche doch ein wenig auseinander entwickelt haben. Ich bin gern an wenig massenkompatiblen Orten unterwegs und versuche, so viel wie möglich von den Menschen, der Gesellschaft und der Umwelt mitzubekommen, während sie gern von einem Ort aus kleine Tagesausflüge macht. Das ist völlig okay, aber ich möchte nicht in einem Resort gefangen sein. Jedenfalls nicht in einem Land wie Kambodscha. Andererseits ist es natürlich schade, denn ich hätte sehr gern eine/n Mitreisende/n gehabt für diese zwei Wochen im Februar. Zusammen ist man weniger allein, und obwohl ich das ganz gut kann, dieses Alleinsein, fände ich es schön, sich bei einem guten Essen und einem Drink auszutauschen und den Tag Revue passieren zu lassen. Nun denn. Der Stiefvater und seine Frau waren in diesem Jahr eine Woche von China aus dort und haben mir sowohl den Reiseführer als auch gute Tipps überlassen.

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Bei der Familie im Weserbergland gewesen. Die Schwester des Stiefvaters hat ihren Mann nur zwei Wochen nach dem Tod des meinen an den Krebs verloren, die Cousine damit ihren Vater. Wir haben immer noch ähnliche Bilder im Kopf, obwohl ihr Mann die Gnade hatte, im Schlaf in ein Koma zu fallen, aus dem er nicht mehr erwachte und sie sich von einem scheinbar Schlafenden verabschieden konnten.

Meine Bilder seiner, unserer gemeinsamen letzten Tage und Stunden habe ich erst einmal in einer Trauma-Kiste aufgehoben, ganz tief hinten im Verdrängungskeller meines Bewusstseins.

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Gegen Malaisen aller Art helfen in der Familie bekanntermaßen zwei Dinge: gutes Essen (Kassler mit Sauerkraut) und Schnäpse. Das gab es zum Einheitswochenende satt und dazu noch meine persönlichen Anti-Trauma-Medikamente: ein knisternder Kaminofen und ein Rosenstock, dessen Ranken sich von der Fachwerkfassade fortstrecken. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert hat so viele Dramen gesehen, dass es mich in seine Arme aus Lehmputz und Eichenbalken schließt und mir zuflüstert: „Alles gut. Die Zeit vergeht. Ich bin da.“

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Reise Nummer 2 im Sommer ist auch schon in Grundzügen vorgeplant: den dann in den USA arbeitenden Stiefvater in Detroit besuchen, die Niagarafälle ansehen und dann gemeinsam mit ihm, seiner aus China anreisenden Frau und deren Sohn von San Francisco aus die Westküste herunterfahren. Ich würde mir noch gern Vancouver und den Yosemite National Park ansehen, Otter und Seelöwen in Carmel und knackige Surfer in Monterey beobachten.

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Mit Freundinnen einen Cocktail trinken gegangen. Hicks und Hugs.

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Das Oktoberhoroskop für den Wassermann hat wenig Aufregendes zu bieten. Das muss sich ändern.

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Was schön wäre: eine breite Schulter zum Anlehnen und Ausruhen. Ich bin so müde und kann doch nicht schlafen.

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