[Was schön war] #kw42.

Eine Woche ohne Chef ist auch mal schön.

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Die Schwiegermutter hat sich entschieden, in ein Seniorenheim zu ziehen. Nun soll ich ihr helfen, das richtige herauszusuchen und alles mit ihr zu organisieren. Das tue ich gern, weil ich mir doch zunehmend Sorgen um sie mache. Mit 77 ist sie – mit einigen Grunderkrankungen versehen – auch sehr auf sich selbst zurückgeworfen. Ich kann ihr den Sohn nicht ersetzen, aber wenigstens ein bisschen mental unterstützen. Was das Tagesgeschäft betrifft, so hoffe ich, dass wir eine gute Einrichtung für sie finden, in der sie sich noch einige Jährchen wohlfühlen kann. Allein, dass sie ihr Leben nun wieder aktiv in die eigene Hand genommen hat, ist schön.

Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich bald zwei Drittel meines Lebens gelebt haben werde. Bei guter Führung bleiben mir vielleicht noch 30 Jahre Leben, plus minus ein paar Jahre. Falls sich allerdings die Gene der weiblichen Mitglieder der Vaterfamilie durchsetzen, könnte ich die 90 gut erreichen. Was werde ich mit diesem Leben noch anfangen, und wie werde ich erst (über)leben, wenn ich so alt bin wie meine Schwiegermutter heute?

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Zunächst einmal fange ich mich den Vorbereitungen für die geplante Reise Ende Februar an. Nach den ersten Recherchen zu Flugpreisen und -dauer bin ich schon wieder schwankend geworden. Im schlimmsten Fall bin ich fast 2 Tage unterwegs, um 10 Tage Asien zu erleben. Das erscheint mir gerade sehr anstrengend. Sri Lanka als Alternativziel rückt wieder in den Fokus. Dort war vor einiger Zeit Andrea Diener, deren Fotos und Erlebnisse ich immer gern verfolge, und es hat mich wieder neugierig gemacht auf die Gewürz- und Teeinsel.

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Vor einigen Tagen kam eine E-Mail mit einer Todesmeldung. Der letzte Hippie sei verstorben. Farewell, Claude, du hast mir ein wunderbares Abenteuer und deine Geschichten geschenkt, an die ich heute noch sehr gern zurückdenke.

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Ein Opernbesuch am Dienstag, an den ich ebenfalls gern denke, denn neben der unterhaltsamen Musik und der Entdeckung, dass mir der berühmte Ben Becker im Restaurant die Türe aufgehalten hat, erheiterte mich vor allem die Begleitung.

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Einen guten Film gesehen: Frantz. Ganz großartige, dicht erzählte Geschichte mit überraschenden Wendungen und einer überragenden Paula Beer in der Hauptrolle.

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Im Auto vor dem Haus sitzen und quatschen, während langsam die Scheiben beschlagen und draußen der Herbst vor sich hin nebelt. Gemütlicher ist wohl nur ein Kaminfeuer.

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Erwähnte ich schon, dass das Internet toll ist? Durch Alexander von Kettenritzel habe ich den Tipp erhalten, wo ich einen guten Rollerschrauber in meinem Kiez finde. Und was soll ich sagen: Er mag meine Vespa. „Wir bringen das Schätzchen schon gut über den Winter.“ Internet ist toll, erwähnte ich möglicherweise ja irgendwo.

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Ich habe einen neuen Fan. Er ist bald zwei Jahre alt und ich glaube jetzt gern, dass Kinderspucke am Hals Glück bringt.

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