Raumreisen.

„Raus hier. Ich gehe jetzt in meinen Gedächtnispalast.“
(Sherlock Holmes, BBC-Produktion)

Im etwas schwülstig eingerichteten Boudoir mit den goldbrokatenen Sitzkissen auf dem Samtdiwan sitze ich und schnuppere mit leicht tropfender Nase an einem Räucherstäbchen. Indien, denke ich, Indien könnte es sein. Aber Indien ist es nicht. Das Indien, durch das ich vor elf Jahren reiste, gibt es nicht mehr und wie der Mann immer sagt: keine Wiederholungen.

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Also laufe ich ein paar Schritte nach nebenan und genieße die Kühle der blauornamentenen Wandkacheln, streiche über ihre blanke Oberlfäche und horche dem Zwitschern der kleinen Vögel nach, die im Atrium aus den Wasserschalen trinken. Marokko. Diesmal aber Essaouira, am besten zum Musikfestival, auch wenn dann die Hotelpreise explodieren. Gnaoua-Musik entdecken, sich verlieren in sich wiederholenden Melodien. Dazu eine kleine Taubenpastete oder eine saftige Tajine. Am Strand entlang wandern. Nein, Marokko ist es nicht.

Meine Erinnerungsräume, eingerichtet ganz nach meinem Geschmack, angefüllt mit Reisen, Gerüchen, Gefühlen, Menschen. Es gibt noch so viele leere Räume.

Iran. Warum eigentlich nicht? Iran wird es sein.

 

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