Wer hätte das gedacht.
Dass die Mauer fallen könnte. Dass sich auf einmal das Tor weit öffnet, von Ost nach West, von West nach Ost. Dass sich Menschen treffen, Familien finden. Dass Schicksale nicht mehr parteigemacht sein müssen, sondern auch von Marktregeln abhängen. Dass Auto nicht gleich Auto ist, sondern Menschen in Klassen einteilt. Dass Jammern und Besserwissen zwei Seiten ein und derselben Medaille, dass Medaillen nur ein Haufen Blech sein können. Dass Papierschnipsel manchmal Beweis und Fluch zugleich sein können. Dass blühende Landschaften nicht vom Himmel fallen sondern vieler Hände Arbeit sind. Dass Seilschaften stark und dauerhaft sind und Toleranz sehr gering sein kann.
Dass Freundschaft unabhängig von Sozialisation ist.
Dass Reisen bis ans Ende der Welt geht.
Dass das Glück einer großen Liebe geschenkt wurde.
Wer hätte das gedacht.
Schöner Kommentar. Allerdings waren Autos schon in der DDR sowohl Statussymbol als auch Distinktionsmerkmal. Zwischen einem Nichtautobesitzer, einem Trabantfahrer und einem Skodafahrer wurde fein unterschieden.
Das ist mir bewusst. Im Freundes- und Familienkreis wird heute noch von bestimmten Marken geraunt und wie doch der und die dazu gekommen wären. Die Qualität aber, Menschen nach ihrem Auto nach ihrer Herkunft samt aller Vorurteile einzustufen und fein die Nase zu rümpfen, diese habe ich erst in den ersten ein, zwei, drei Jahren nach der Wende kennengelernt.