Alltagsmarginalien (6).

An sich bin ich für meine/n Arbeitgeber ja die ideale Kranke. Denn ich werde nur äußerst selten krank und wenn, dann schiebe ich das Siechtum so weit als möglich hinaus, bis ich wieder gesund bin. Es sei denn, ich bin komplett aus dem Verkehr geschossen. Seit vier (!) Wochen hat mich nun der Onkel Doktor aus dem Arbeitsalltag entfernt. Ich arbeite trotzdem von zuhause aus, weil schließlich nur mein Fuß nicht kann und darf, aber mein Kopf umso besser. Gestern nun war allerdings der Punkt angekommen, an dem weder mein Kopf, noch mein Magen und auch nicht mein Verdauungsapparat konnten und wollten. Zu allem Übel hatte mich wohl ein Noro-Virus oder so etwas außer Gefecht gesetzt. Ich schlief, stand auf, kotze, fallte durch, schlief, stand auf, kotzte… und so weiter. Ich war regelrecht abwesend, wohl auch, weil ich kaum etwas essen und trinken konnte. Was dazu führte, dass ich weder E-Mails las und beantwortete noch Telefonate annahm. Was wiederum dazu führte, dass ich heute vier(!) besorgte Mails und zwei Anrufe in Abwesenheit von meinen Kollegen vorfand. Das ist einerseits schön, weil man sich Sorgen macht, andererseits aber: ich fühle mich schuldig, weil ich so egoistisch „richtig“ krank bin und nicht kann. Das soll so nicht sein.

 

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