[Was schön war] #kw27/17.

Schon wieder Kanada. Hier gibt es ja bekanntlich viel Schönes zu entdecken, und dann schauen wir mal, was für mich in der vergangenen Woche so besonders schön war.

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Ein paar Tage in einer sehr wohlhabenden Kleinstadt in Michigan beim Stiefvater. Ruhe, mal abgesehen von den gepimpten Auspuffanlagen jeglicher Couleur, nette kleine Geschäfte, viel Grün, eine Joggingstrecke, ein Eisladen, Struktur. In einer Woche sehen wir uns dann in San Francisco wieder, wie so eine Jetsetter-Familie.

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Lange über die Zukunft nachgedacht und besprochen. Was kann ich, was nicht, was muss ich verdienen, damit ich meine Pläne umsetzen kann. Einen groben Businessplan geschrieben. Es läuft wohl auf ein Mischmodell aus Festanstellung in Teilzeit und einer Freiberuflichkeit beziehungsweise eine kleine Firma hinaus. Ich kann und will nicht mehr weitermachen wie bisher. Wenn ich mit meiner Idee scheitere, dann scheitere ich halt. Ist ja sowieso egal. Was habe ich schon zu verlieren.

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Relativ unspektakulär über Denver nach Calgary geflogen und einen Mietwagen genommen. Es war gut, dass ich die Stadt habe links liegen lassen. Ich brauchte Luft und Grün, und das habe ich gleich am ersten Tag in den Rocky Mountains bekommen. Die Luft wurde allerdings am nächsten Tag immer schlechter, denn die Waldbrände ließen den Rauch über den transcanadian Highway wabern und nahmen die Sicht.

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Immer wieder das Gefühl aufleben lassen: ich bin unterwegs, ich durchquere gerade die Rocky Mountains! Ich reise um die Welt. Genauso, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich kann alles schaffen, wenn ich will. Empowerment pur, so ein Roadtrip durch die Berge.

(Eigentlich sollte das doch genügend schön sein, um durch die vielen dunklen Stunden dieser Tage zu tragen. Erinnerungen an den sich am letzten Julitag jährenden Tod des Mannes. Das Gefühl, einsam zu sein und es doch nicht zu schaffen. Das Vermissen lieber und liebgewonnener Menschen, ja, auch des Verehrers, der auch so recht nicht loslassen kann und will. Der Frust über vieles, was in diesem, meinem Leben schief gelaufen ist. Die Liste ist beliebig verlängerbar.)

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Paul und Lance kennengelernt. Mit dem einen Bier und dem anderen Kaffee getrunken. Abgelegt unter Sprachübungen.

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Mich entschieden, ein paar Tage ans Meer zu fahren und Vancouver beiseite zu lassen.

4 Gedanken zu „[Was schön war] #kw27/17.

  1. Nicht ganz aus den Augen lassen: neben dem Frust über das, was schief gelaufen ist: die Freude über das, was alles geklappt hat und funktioniert (hat) … auch diese Liste ist sicherlich beliebig verlängerbar. In manchen Zeiten schwieriger, aber hilfreich.

    • Es gibt sie eben auch, die dunklen Stunden und Tage, an denen die Contra-Liste des Lebens immer ein Stück länger scheint als die Pro-Seite. Und wenn es heißt, deswegen heulend durch die Rocky Mountains zu fahren – nicht nur, aber auch -, dann muss das so.

      • Da stimme ich zu … darum ja auch: nicht ganz aus den Augen lassen. Solange die Contra-Liste nur ab und zu länger zu sein scheint, ist alles gut! Genießen Sie weiterhin die Reise mit all ihren Ups and Downs.

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