Was in der vergangenen Woche schön war – in aller Kürze und mit Würze. (Und meinem ganz eigenen wirtschaftswunderlichen Humor.)
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Am Montag bekam ich die Zusage für eine Fortbildung. Es wird sehr, sehr anstrengend werden und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich hinterher den tatsächlichen Zweck der Fortbildung realisieren werde. Aber es ist ein sehr rarer Platz auf einer langen Liste gewesen und es kann nur ein freundlicher Zufall sein, dass ich von der Warteliste ins Team gekommen bin. Das heißt allerdings: im November und bis in den Dezember täglich zehn Stunden plus x lernen, arbeiten und viel, viel Input aus einem mir bis dahin eher unbekannten Arbeitsbereich. Ich spreche in Rätseln, ich weiß. Aber mein berufliches Fortkommen soll hier keine große Rolle spielen. So viele Pläne gehen derzeit den Bach runter, dass ich mir so recht gar keine Gedanken mehr dazu machen mag.
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Immerhin gab es am Montagabend noch ein Treffen zu einem sehr spannenden Projekt, das dann doch hoffentlich bald realisiert werden kann. Wenn der Kunde sich endlich ausmehrt, nicht zu sehr an der Kostenbremse zieht und die Agentur mich buchen will. Zehn Tage Mexiko wären schon ziemlich Klasse. Aber der Job, der wäre noch viel mehr Klasse. Bislang bleibe ich on hold. Nichts Neues weiß man.
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Dienstag machte ich einen Ausflug ins Oderbruch, um mir endlich den „Landsitz“ eines Freundes anzusehen. Das war schon längstens geplant, aber wegen meiner Nachtblindheit müssen solcherlei Ziele immer tagsüber erreichbar und auch wieder zu verlassen sein. Über 100 Kilometer Fahrt durchs dunkle Nirgendwo klemme ich mir lieber. Sehr schön gegessen und erzählt. Ein schönes Fleckchen Erde zum Wohlfühlen.
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Diverse To Do-Listen abgearbeitet und voran gekommen. Den Bewilligungsbescheid so schnell bekommen, dass es mich überraschte. Einstufungstests gemacht und eine phänomenale Punktzahl erreicht. Mein Englisch scheint nicht ganz so schlecht zu sein wie erwartet. Wenn ich nur wüsste, was ich mit diesem ganzen Sprachgedöns anfangen kann. Ich bin so furchtbar verplant, äh. Verpeilt trifft es wohl eher.
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Am Donnerstag in ein kleines Tief gefallen und sehr müde geworden. Wozu mache ich das eigentlich alles? Sollte ich mir nicht doch einfach einen Job suchen, so einen wie früher? Dann an die Träume gedacht, die ich habe. Ich würde es den Rest meines Lebens bereuen, nicht wenigstens alles dafür getan zu haben sie zu realisieren. Was schert es, dass andere so viel jünger sind, wenn sie sich aufmachen, ganz unbedarft und lebensfroh und motiviert? Auf Null zurückgehen kann ich immer.
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Am Freitag einen Gesprächstermin gehabt, an dessen Ende eine sehr positive Bilanz gezogen wurde. Wir werden sehen. Danach zu einer Gindegustation gehetzt, wo die Freunde schon gemütlich beisammen saßen. Es war sehr nett, aber das nächste Mal würden wir wohl etwas mehr Klasse in der Auswahl der Getränke und des Ortes walten lassen.
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Samstagabend auf einer Netzwerk-Party gewesen und bis in den Morgen getanzt, viel Spanisch gesprochen und geflirtet. Auf Acht-Zentimeter-Absätzen durchgehalten, bis die Wirbelsäule tatsächlich aus Stahl schien. Am Sonntag alles bereut. Naja, nur ein bisschen bereut. Aber das nächste Mal vielleicht doch lieber flache Schuhe.
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Der Verehrer plant tatsächlich einen Monat für seine Reise nach Deutschland und Europa ein. Und er will, dass ich mit ihm reise. Ich glaube das ja alles erst, wenn er hier vor der Türe steht oder wir gemeinsam in ein Flugzeug steigen. Bis dahin wird noch viel Wasser die Spree und den Maipo hinunterfließen und ein Winter, ein Frühling und möglicherweise ein Sommer vergehen. Viel Zeit, um sich zu vergessen. Oder sich wiederzusehen. Wir werden sehen.
Ich finde es toll, dass Du versuchst, alles dafür zu tun, was Dir möglich ist, um noch einige Deiner Träume zu verwirklichen. Die Tiefs gehören dazu, aber es sind ja genug Menschen um Dich, die Dich dann anfeuern können oder Dir einfach mal eine kleine Pause von der Anstrengung ermöglichen. Hab ein bisschen Geduld mit Dir und den Entwicklungen. Ich weiß, fällt schwer, wenn man nicht mehr zwanzig ist und gefühlt schon das Alter näherrückt. Jedenfalls ich drücke Dir alle vorhandenen Daumen und wünsche viel Erfolg!
Ansonsten habe ich einige Minuten lang überlegt was eine Gindegu-station sein könnte. Japanischer/Koreanischer Schnellimbiss? *kicher*
Wir haben ja dermaßen viel Gin, wir können hier degustieren. Schöner ist’s allemal. Und ich kann auch vorher zu REWE.