[Was schön war] #kw01/18.

Was in der vergangenen Kalenderwoche schön war, erneut in einer Reiseedition aus Südamerika, Sie erinnern sich noch?

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Den ersten Januar ziemlich müde und erschlagen – auch „nur“ vier Stunden Zeitverschiebung sind eine Herausforderung – erst im Hotelzimmer und dann bei der syrischen Freundin auf dem Sofa verbracht. Sie lebt mit ihrer Schwester und deren Tochter in der Wohnung eines Verwandten und würde lieber alleine wohnen. In Syrien hatte sie ein Leben, in Buenos Aires nur ein Überleben, sagt sie und sieht sehr traurig aus. Aber seitdem sie Arbeit hat, ist die Hoffnung auf ein eigenes Leben zurückgekehrt und ihr bissiger Humor ist nicht nur mehr zynisch.

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Durch Buenos Aires gewandert, soweit das lädierte Band am rechten Knöchel mich tragen mochte. Leider nicht allzu weit, aber am dritten Tag konnte ich die orthopädische Bandage schon im Hotel lassen. Bei über 30 Grad eine Wohltat.

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Mir einen anderen Teil von Argentinien angesehen: Bariloche in den Andenkordilleren an der Grenze zu Patagonien. Ein alpines Panorama mit riesigen Seen, bewaldeten Hängen und schneebedeckten Gipfeln – ganz wie im Süden Deutschlands oder bei den Alpennachbarn. Kein Wunder, dass sich hier Einwanderer aus der Schweiz und aus Deutschland so wohlfühlten.

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Am Samstag mit dem Bus von Bariloche nach Osorno in Chile gefahren. Wie immer ist es im oberen Stockwerk auf den vorderen Plätzen am Besten. Was für eine wunderbare Landschaft! Auch, wenn Osorno keine chilenische Perle ist: ich aß ein hervorragendes Crudo (etwa: Hackepeter auf Toast), trank dazu ein gutes Bier und freute mich ganz allgemein, wieder in Chile zu sein. Und ja, es gibt definitiv einen Mentalitätsunterschied zwischen Argentiniern und Chilenen.

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Am Sonntag dann die Ankunft in Frutillar mitsamt Spontanverliebtheit in den Ausblick auf den Vulkan Osorno. Ich befürchte, mein Handy platzt irgendwann, weil ich gefühlt 100 Fotos dieses fast perfekten Bergkegels geschossen habe. Dieser Vulkan übt eine ungeheure Anziehungskraft auf mich aus. Vermutlich ist es das, was bei spirituellen Zeitgenossen „mystische Verbindung“ genannt wird. Mir nimmt er einfach nur den Atem.

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