[Was schön war] #kw01/17.

Die erste Woche im neuen Jahr und schon bin ich überrascht, wie konsequent dieser Wochenrückblick mich zurück zum Bloggen geführt hat. Natürlich ist es in guten Teilen eine Art Tagebuch, aber ich verrate Ihnen natürlich nicht alles über mich und meinen Tagesablauf. Aber die schönen Dinge, jene, auf die wir sonst so wenig achten, weil das Leid und die Unbill der Welt manchmal so sehr den Tag vergiften, diese sollen doch nicht unbeachtet sein. Man sollte sie sammeln und wie kleine Perlen auf eine Kette fädeln und sie sodann mit Stolz tragen.

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Das war die Woche der schnellen, kompetenten und unglaublich freundlichen Verwaltungsmitarbeiter. Meinen internationalen Führerschein hielt ich innerhalb von 15 Minuten in den Händen und die Arbeitsamtsdame gab guten Rat.

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Die ersten Flüge sind gebucht, und wie üblich reservierte ich für die ersten beiden Nächte ein Hotel vor, um mich zu akklimatisieren und zu orientieren. Nun bin ich schon ein Stück weiter und habe einen ungefähren Reiseplan für Kambodscha im Kopf.

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Einen sehr schönen Auftrag bekam ich von Frau Sammelmappe, den ich hoffentlich gut erfüllen kann: Ich soll ein, zwei Esslöffel Erde aus einem Land mitbringen oder schicken, für einen Freund auf Kuba, der in seinem Leben noch nie die Gelegenheit hatte, in ein anderes Land zu reisen. Dieser sammelt Erde aus der Fremde. Was würde sich besser anbieten als für ihn ein bisschen Erde am Ende der Welt aufzulesen, in Feuerland?

Wenn Sie also vergleichbare Aufträge an mich haben: bitte gern.

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Über Buenos Aires nachgedacht. Was könnte ich dort lernen? Ich werde zwar Ausflüge machen wie in Chile auch, aber eigentlich mag ich eine „Homebase“ haben, in der ich meine Habseligkeiten auspacken und eine Weile lassen kann. Meine Reise soll mich fordern, ich möchte Dinge sehen und lernen, die ich noch nicht kenne und kann. Das brachte mich darauf, dass ich nicht singen kann. Ich bin damals wegen Renitenz und mäßiger Begabung aus dem Schulchor geflogen – aber nun bin ich ja überaus fügsam und erwachsen! Und ein guter Lehrer oder eine gute Lehrerin könnte doch etwas aus meiner Stimme herausholen? Ich recherchiere einmal genauer, ob es in Buenos Aires auch kurzfristige Möglichkeiten gibt, aus einer Elster eine Nachtigall zu machen.

Irgendwie passte das ja auch zur heftigen Erkältung, die mich eine ganze Woche fest in ihren Klauen hielt.

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Eine gar nicht mal so schlechte Sauce Bolognese produziert und mit Freunden Wein und Champagner getrunken.

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Eine spontane Wein-Einladung vom alten Freund erhalten, der nun seit einiger Zeit zwei Häuser weiter wohnt. Seine Wochenendbesuchstochter war auch da und beeindruckte mich durch ihr Schachtalent. Da wusste ich gleich: der langsam vor sich hinstaubende Schachcomputer des Mannes hat eine neue Spielerin! Die Siebenjährige umarmte mich sehr fest und ich hoffe, sie hat viel Spaß damit.

Lange mit dem Freund über Träume und Unzufriedenheit gesprochen. Man nimmt sich immer mit, und der Berliner Winter dauert doch auch nur vier Monate, sagte ich. Ein versuchter Trost, aber er hat dafür eine Tochter. Jedem das seine, Glück und Unglück.

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Ein Loriot-Abend mit Rouladen, Torte und Fake-Kosakenzipfeln.

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Das erste Mal seit langer Zeit auf einem Pferd gesessen. So schön!

7 Gedanken zu „[Was schön war] #kw01/17.

  1. was @giardino sagt. Genau diesen Percanta-Tango-Gedanken hatte ich auch sofort. (Außerdem fand ich percantas Berichte über die Büchereien / Buchhandlungen sehr inspirierend. Vielleicht lässt sich daraus noch was machen?)
    Hört sich jedenfalls wunderbar an. Geteilte Vorfreude ist doppelte Vorfreude 🙂

    • @joriste, @giardino Ja, ich werde die Empfehlungen von Percanta alle mal durcharbeiten. Aber Tango lernen? Nein, das habe ich schon zweimal versucht, dieser Tanz und ich sind nicht füreinander gemacht, aber Milonga, das könnte mir gefallen. Milonga ist Tango in schnell und weniger kompliziert.

    • Vielen Dank für den Hinweis! Ich habe sowohl das Buch als auch das Blog intensiv gelesen und die eine oder andere Anregung aufgenommen. Vor allem jene, die Reisegarderobe doch auf die wesentlichen Teile zu reduzieren…

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