[Was schön war] #kw07/18.

Was in der letzten Woche schön war? Fragen Sie mein Herz, vielleicht kann es antworten.

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Das unbestimmte Gefühl, dass etwas nicht richtig ist, nicht so ist, wie es sein soll. Die Frage, ob es nur meine für mich typische Bindungsangst ist oder das Bewusstsein dafür, dass etwas nicht passt. Eine Lektion der vergangenen Jahre war: abwarten. Geschehen lassen. Nichts über das Knie brechen. Auch, wenn etwas nicht passt, muss ich nicht immer den harten Schnitt machen. Kein schönes Gefühl, kein schöner Zustand. Aber aushaltbar. Und wieder eine Lektion, die mich zu einem anderen Menschen macht.

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Das letzte Interview geführt, mit einer sehr interessanten Frau und einer Mission. Ich fühle mich so gesegnet, dass ich Menschen kennen lernen darf, die etwas zu erzählen haben, etwas bewegen, um diese Welt zu einer bessern zu machen.

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Den Valentinstag mit dem Verehrer verbracht, aber den Abend gemeinsam mit den Freunden meinen letzten Tag in Chile (vorerst) gefeiert. Dabei wieder dieses Gefühl gehabt, dass etwas nicht richtig ist. Der Freund des Verehrers brachte es nach dessen Nach-Erzählung eines gemeinsamen Ausflugs auf den Punkt: „Lass sie für sich sprechen.“ Ich bin ich. Ich bin nicht sein Interpretationsmodell. Entweder er lernt das oder er ist raus.

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Am Abschiedstag sehr glücklich darüber, unter allen Umständen Haltung bewahren zu können. Niemals das Gesicht zu verlieren, wenn einer mich nicht so will, wie ich bin. Ich reite keine toten Pferde weiter. Nur sagen müsste ich es ihm dann doch irgendwann.

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In Buenos Aires Vertrautes wiederfinden, schon wieder neue berufliche Verbindungen und Perspektiven, die sich auftun. Ich bin ein anderer Mensch dort unten in Südamerika, nicht besser, aber geschätzter für das, was ich kann.

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Ein Taxifahrer in Buenos Aires, der – wie alle hier – für die Dauer der Fahrt die Funktion eines Vertrauten übernimmt. „Du musst aufhören, gegen dein Herz zu kämpfen, Mädchen“, sagt er. Folge deinen Gefühlen, das habe ich immer gemacht, dafür habe ich vier Kinder von drei Frauen und alle liebe ich sie, erzählt er weiter. Nun, ich habe sie nicht, diese Leichtigkeit der Emotion, wie sie hier in Argentinien oder Chile ist. Ich bin ich. Ich bin hier leichter, aber nicht leicht genug. Aber ich lerne es, leichter zu werden.

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Die Erkenntnis, dass Letzteres genau das ist, was vollkommen okay ist. Und damit das Schönste in dieser Woche für mich gefunden. Und das Gefühl, dass sie Entscheidung, im April wieder in dieses Land mit den Vulkanen am Ende der Welt zurück zu kehren,  die richtige ist.

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Der Verehrer lässt mich nicht in Ruhe. Ich lasse gewähren. Leichtigkeiten.

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