Frau Brüllen fragt, was wir eigentlich den lieben langen Tag so machen und zwar immer am 5. eines Monats. Da ich derzeit auf jeden Zug aufspringe, mache ich ab sofort auch mit.
Um fünf vor sieben klingelt mein Wecker, weil ich heute meine Haare nicht waschen muss. Wenn ich meine Haare waschen möchte – also jeden zweiten Tag, denn sonst sehen sie nach Sauerkraut und Rüben aus -, stehe ich um viertel vor sieben auf. Heute dauerte das Aussuchen der Kleidung länger als sonst, denn am Nachmittag war eine festliche Veranstaltung angesagt, die ich mit meiner Anwesenheit beehren musste. Ich habe mich für ein schwarzes Cocktailkleid mit meiner dunkelroten chinesischen Jacke entschieden, dazu blickdichte Strümpfe und hohe Schuhe. Zum Mitnehmen und dann auf der Arbeit anziehen. Angezogen habe ich es dann doch nicht, weil die als „Herbstball“ titulierte Veranstaltung mitnichten Ball- oder Cocktailgekleidete Menschen erfreute, sondern allenfalls festlich gekleidete oder halt eben einfach so gekleidete. Immerhin: mein normales schwarz-weiß gemustertes Kleid passte perfekt zur Krawatte des Bürgermeisters. Wenn das mal kein Gerede gibt.
Um kurz nach acht, nach einem schnellen Frühstück, ein bisschen Twitter-, News- und Blogschau, stieg ich bei feuchten 11 Grad auf die Vespa, um zum Regionalbahnhof zu fahren. Das dauerte heute länger als die sonst üblichen 15 Minuten, weil ich keine Lust auf riskante Fahrmanöver bei nasser Straße hatte. So kam ich gerade rechtzeitig am Bahnhof an, um dann im Städtchen am Bahnhof auf mein nasses Fahrrad zu steigen und zur Arbeit zu fahren.
Dort habe ich mir erst einmal die gefühlt 1.000 Mails durchgelesen, von denen mich wirklich keine einzige ernsthaft betraf (ich muss das unbedingt ändern), eine private Antwortmail geschrieben und telefoniert. Viel telefoniert. Sehr viel telefoniert.
Zu Mittag holte ich mir vom Wochenmarkt ein frisches, knuspriges Kaiserbrötchen und einen nicht ganz so leckeren Hähnchenschenkel. Freitags ist der andere Hähnchenbrater auf dem Markt, der macht unschlagbar gute Hähnchenkeulen. Naja, der Hunger trieb’s rein.
Am Nachmittag die besagte festliche Veranstaltung, ich musste Weiterlesen