Jahresendzeitfragebogen 2014.

Ich hatte eigentlich gedacht, dass 2013 das schlimmste Jahr war, das ich je erlebt habe. Nun. Es geht offenbar noch übler, auch wenn sich die erste Jahreshälfte im wichtigsten Part – der Gesundheit des Gentleman und im Privaten –  doch durchaus positiv entwickelte. Aber man soll ja den Tag nie vor dem Abend loben. Und zusammengefasst, war 2014 noch übler als 2013, weil vieles von dem, was kam, so unfassbar belastend und entmutigend war. Ich gehe davon aus, dass 2015 das wieder gut machen wird.

Zum Vergleich können Sie sich gern die Jahresrückblicke der letzten elf Jahre durchlesen. Und Sie bekommen gleich einen Eindruck, wie ich älter werde. Voilà: 2013, 2012, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.*

*2011 habe ich ausfallen lassen. Aus Gründen.

Zugenommen oder abgenommen?
Ich befinde mich in einem nachweihnachtlichen Gewichtszustand, den ich nicht weiter diskutieren möchte. Ansonsten: leider wohl eher ein bis zwei Kilo zu. Kummerspeck, würde ich sagen.

Haare länger oder kürzer?
Gleich lang. Zwischenzeitlich habe ich wie alle Jahre wieder das Ponyexperiment gemacht. Einen Betty Page-Schnitt wollte ich. Einen Deppenpony bekam ich. Nun wächst er wieder raus. Bis zum nächsten Mal.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Blind wie eh und je.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Nachdem ich ab September nur noch 30 Stunden arbeite, verdiene ich zwar immer noch gut, aber große Ausgaben spare ich mir derzeit lieber.

Der hirnrissigste Plan?
Eigentlich schien es ein schönes Projekt zu sein, eines, das zu einem Herzensprojekt im Job werden könnte. Leider wurde nichts daraus, weil die wichtigste Unterstützung meines Arbeitgebers fehlte. Aber immerhin: Ich habe die Entdeckung gemacht, dass ich Investoren und Fachleute mit meinen Konzepten überzeugen kann. Und dass ich ganz gut bin in dem, was ich gelernt habe. Vielleicht mache ich doch noch mal was mit Kultur.

Die gefährlichste Unternehmung?
Gefährlich war gestern.

Das beeindruckenste Buch?
2014 ernenne ich hiermit zum Leseärmsten Jahr meines Lebens. Ich habe, glaube ich, noch nie so wenige Bücher gelesen. „Blackout“ von Marc Elsberg fand ich sehr interessant, ich mag Dystopien und Thriller, und der Mann und ich diskutierten, wie wir uns im Katastrophenfall am Leben erhalten können würden. (Note to myself: Unbedingt Wasservorräte anlegen.)

Der ergreifendste Film?
Mir ist kein Film als besonders ergreifend im Gedächtnis geblieben.

Das beste Theaterstück
Unterhaltsam auf jeden Fall: Carmen in der Inszenierung der Komischen Oper.

Die beste CD? Das beste Lied?
Wenn mich 2014 eines bestimmt hat, dann war es die Flucht vor der Beschallung. Da meine Bürokollegin gern Radio hört (und hier leider überwiegend schlechte Musiksender) und wir uns darauf einigen konnten, dass sie es ausmacht, wenn es mich stört, habe ich mir eine erstaunliche Akustikignoranz antrainiert. Allerdings genieße ich Stille nun umso mehr. Vielleicht ist mir deshalb keine CD oder kein Song ins Ohr gegangen, das mich die Stille gern verlassen ließe.

Das schönste Konzert?
Leider keines.

2014 zum ersten Mal getan?
Botox spritzen lassen.

2014 nach langer Zeit wieder getan?
Am Rande einer Depression herumgekrepelt.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Wie schon 2013: Sorgen machen um den Gentleman.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Dem liebsten Gentleman.

Vorherrschendes Gefühl 2014?
Traurigkeit.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auch wieder wie 2013. Da bleibt nur ein Ding übrig, hinter dem alle anderen zurückstehen: Die lebensbedrohliche Krankheit des Gentleman.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass das berufliche Herzensprojekt sowohl in finanzieller als auch konzeptioneller Sicht bei mir in den richtigen Händen wäre.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich bin leider eine sehr schlechte Schenkerin. Ich hoffe aber, dass die Arbeitszeitreduktion auf 30 Stunden kein Danaer-Geschenk für den an die Wohnung gefesselten Gentleman war.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Ich freue mich normalerweise über alle Geschenke. 2014 fiel mir das Freuen sehr schwer. Aber der Gentleman macht mir sowieso immer die schönsten Geschenke..

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich möchte, dass du glücklich bist.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich bin da, egal, was kommt.

2014 war mit 1 Wort…?
Belastend.